Wichtigkeitsskala

Wenn man auf Grund aller Fakten und Erkenntnisse eine Wichtigkeitsskala erstellt, kommt man zwangsläufig zu folgender Reihung von sehr wichtig (1.) bis unwichtig (8.):

1.) Die Aufnahmequalität

Was hier schlecht gemacht wurde, wird nie mehr gut. Umso besser die Musikwiedergabe (als Ganzes betrachtet) ist, desto mehr fallen diese Mängel auf. Einer althergebrachten englischen HiFi Philosophie nach ist die Tonquelle die wichtigste Komponente einer HiFi Anlage. Dem muss zugestimmt werden, allerdings in abgeänderter Form. Nicht das Quellgerät ist es, sondern der Tonträger, mit der sich darauf befindlichen Tonqualität.

2.) Die Raumakustik

In einem akustisch schlechten Hörraum kann auch „die beste Wiedergabeanlage der Welt“ nicht gut klingen. Dieser extrem wichtige Punkt wird leider meist völlig vernachlässigt und sowohl werbeseitig, als auch von den einschlägigen Medien, bewusst totgeschwiegen.

3.) Die Aufstellung/Hörplatz

Die Position der Lautsprecher im Raum und die dazu richtige Hörplatzwahl (also die Position des Hördreiecks) sind ganz entscheidende Faktoren für optimale Musikwiedergabe. Ideale Hörbedingungen gibt es dann immer nur am vorbestimmten Hörplatz. Schon nur 1-2 Dezimeter (maximal) Kopfverschiebung in der Horizontalen machen den Stereoeffekt bzw. räumliches Hören zunichte. Stereo hören nebeneinander sitzend ist also nicht möglich!

4.) Die Lautsprecher

Sie sind – ohne Wenn und Aber – die wichtigsten Komponenten jeder Musik-Wiedergabeanlage. Trotz aller Fortschritte, die erst durch Computerunterstützung möglich wurden, beinhalten sie als Wandler (elektrische Energie wird in mechanische Membranbewegung umgewandelt) die meisten Kompromisse. Die Konstruktion eines Verstärkers ist dagegen ein „Kinderspiel“, weil sich die Energieform zwischen Ein- und Ausgang nicht ändert.

5.) Der/die Verstärker

Die Messdaten guter (sogar billiger) Verstärker sind in jeder Hinsicht unvergleichlich besser als die aller Lautsprecher (auch den „allerbesten“) die es gibt. Trotzdem sollte deren Wichtigkeit nicht unterschätzt werden, denn ein Lautsprecher stellt für einen Verstärker (im Gegensatz zu einem Fixwiderstand) eine schwierige komplexe Last dar. Dazu kommt, dass Lautsprecher während des Betriebes ständig Rückströme an den daran angeschlossenen Verstärker abgeben. Das erschwert seine Arbeit zusätzlich. Bei üblichen Hörpegeln (und meist auch noch deutlich darüber hinaus) ist das zwar noch kein Thema, aber in der Nähe seines Leistungslimits kann es dann schon zu hörbaren Verzerrungen kommen.

6.) Das Wiedergabegerät

Die üblichen Disc-Player für Hifi-Anwendungen liefern praktisch  alle makellose Klangqualität. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Gleiches gilt für PCs mit guter Audio-Ausstattung (intern oder extern) und allen PC-ähnlichen Audiogeräten wie beispielsweise Tablets, Streamer und Netzwerkplayer.

7.) Das menschliche Gehör

Schade, dass es mit zunehmendem Alter immer schlechter wird. Trotzdem sind auch ältere Leute in der Lage, guten von schlechten Klang zu unterscheiden. Das Manko extrem hohe Frequenzen nicht mehr wahrnehmen zu können, schränkt den Hörgenuss kaum ein.

8.) Die Verkabelung (eigentlich nicht einmal erwähnenswert, ich mache es nur der Ordnung halber).
Viele werden es nicht wahr haben wollen, aber das ist der unwichtigste Punkt! Hier dürfte man nur Aussagen gelten lassen, die über verblindete Tests bewiesen werden konnten. Bisher, nach unzähligen weltweit seriös durchgeführten Tests, gibt es keinen einzigen Hinweis dafür, dass es „Kabelklang“ gibt (abgesehen von absoluten Fehlkonstruktionen und unterdimensionierten Kabeln).