Private Anlage AKTUELL

GUTER KLANG BEGINNT BEIM RAUM!

Ist dieser akustisch schlecht, können auch „die besten Audiokomponenten der Welt“ darin nicht gut Musik wiedergeben. Fast immer wird es der Raum sein, der die Qualität der Musikwiedergabe darin nach oben hin limitiert. Das ist fix wie ein Naturgesetz, denn alles auf diesem Gebiet basiert auf Naturgesetzen. „Wunder“ gibt es dabei keine.

Mein „Hörraum“ war vorgegeben. Diesen Raum habe ich bei der Erstellung meines Einfamilienhauses mit eingeplant. Es handelt sich dabei um einen Kellerraum, 5,2m breit, 7,8m lang und 2,6m hoch. Bis auf zwei kleine Fenster und einer Eingangstür gab es nur glatte Betonflächen.

Als Erstes habe ich sämtliche Wände und auch die Decke vollflächig (!) mit 10cm Mineralfaserplatten ausgestattet. In Summe ergab das ca. 15 Kubikmeter Dämmmaterial! Auf den Boden kam vollflächig ein hochfloriger Teppich. Die (messtechnische) Folge: bis hinab zu 200Hz gibt es praktisch keine störenden Reflexionen. Die üblichen Raummoden darunter sind natürlich vorhanden, da helfen selbst derartig extreme Maßnahmen nichts. Das war aber ohnehin klar.

Aktuelle Messungen ergeben dieses Bild:

Deutlich ist erkennbar (obwohl 0,3 ohnehin schon ein „traumhaft“ guter Wert ist), dass der Tieftonbereich dem Rest hinterher hinkt.

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Meine private Anlage ist ein gutes Beispiel für eine individuelle Lösung.

Kurzzeitige Versuche zuvor mit großen serienmäßigen und relativ teuren passiven HiFi-Boxen haben sich als völlig indiskutabel herausgestellt, weil sie meine Pegelansprüche, noch dazu im Zusammenhang mit der vorhandenen stark schallabsorbierenden Raumakustik nicht annähernd erfüllen konnten.

Also war Selbstbau angesagt. Meine Erfahrungen aus der Zeit, als ich noch Bühnen- und Discothekanlagen gebaut habe, haben mir dabei sehr geholfen. Allerdings hat sich zwischenzeitlich technisch sehr viel geändert.

Meine Vorgaben:

Eine Audiowiedergabeanlage soll entstehen, die einerseits alle audiophilen Attribute bis auf’s mögliche Maximum ausreizt und auch beibehält, selbst wenn sie Pegel erzeugt, die “gefühlt” der originalen Darbietung entsprechen.
Oder anders: eine Audiowiedergabeanlage soll entstehen, die tatsächlich in der Lage ist, dem Original sehr nahe zu kommen und die dabei noch „glockenklar“ klingt.

Nur damit das nicht falsch verstanden wird: mit „lautem Geplärre“ hat das was ich in mehreren Varianten im Laufe von mehreren Jahrzehnten auf die Beine gestellt habe, nicht das Geringste zu tun!

Eine Anlage, die dementsprechend leistungsfähig ist und die in einem speziell dafür ausgestatteten Raum spielt, wird auch bei hohen Pegeln nicht unangenehm klingen, weil nichts hörbar verzerrt, einerseits deshalb, weil sie hohe Pegelreserven hat und andererseits, weil es kaum störende Reflexionen im Raum gibt.

Viel mehr als sonst ist so eine Anlage aber von erstklassigen Aufnahmen abhängig und das macht die Sache noch schwieriger als sie ohnehin schon ist, denn wirklich gute Aufnahmen gibt es leider nur sehr wenige.

Die “Schlüssel” zu so einer Anlage sind (bei viel Erfahrung auf diesem Gebiet) klar. Auf das Wesentliche reduziert sind es genau genommen nur fünf Punkte:

-> ein Hörraum, der sehr stark Schall absorbiert,

-> symmetrisches Lautsprecher Umfeld,

-> hochwertige und leistungsfähige Lautsprecherchassis mit ausreichend großen Membranflächen,

-> Verstärker mit ausreichend hoher Leistung,

-> möglichst exakte Lautsprecher-Einmessung beim Hörplatz, im Zusammenhang mit deren Umfeld.

Im Detail kommen in meinem Fall noch folgende Punkte hinzu:

-> vollaktive Technik (unter 4 Wegen pro Seite ist so etwas bei hohen Pegelansprüchen fast nicht möglich),

-> die Lautsprecher für den Tiefbass (unter 80Hz) müssen eigenständige sein, um sie im Raum optimal platzieren zu können,

-> der Einsatz eines DSPs (Digitaler Signal Prozessor), denn analoge Frequenzweichen setzen hier frühe Grenzen,

-> komplett außenliegende Elektronik (nicht zwingend notwendig, aber bei großen Anlagen praktischer),

-> ab dem höheren Mitteltonbereich aufwärts nur noch ein einziger Schallwandler (Chassis), bzw. nur noch ein Schallzentrum.

Da ich auch gerne Musikvideos schaue (ist  wesentlich realitätsnäher als Audio alleine), gibt es im Raum auch einen Projektor und eine 3 Meter breite Rahmenleinwand.
Stereo reicht mir völlig. Multichannel würde viel zu aufwändig werden und bringt bei der Musikwiedergabe kaum etwas.

Meine aktuelle Hörsituation
Sie wurde im Juli 23 „upgedatet“. Geändert hat sich die Positionierung der Subwoofer. Dazu kam eine neue  Rahmenleinwand.

Die Frontlautsprecher (Sat’s):
Es gibt neuerdings zwei Paare davon, mit unterschiedlichem Konzept dahinter.
Details dazu weiter unten.

Zuerst einmal…….

DIE SUBWOOFER (für beide Sat-LS Paare gleich):

Frontseitig gibt es vier Subwoofer, was ursprünglich so nicht geplant war. Zwei davon waren hinter dem Hörplatz als Bassabsauger vorgesehen (DBA). Das hat auch funktioniert und war eine Zeit lang so in Betrieb, allerdings hat sich nach vielen weiteren Versuchen und Messungen herausgestellt, dass die jetzige Position doch die bessere ist.
Nichts gegen DBA, das ist sogar „der Königsweg“, aber dazu sind sowohl frontseitig als auch an der Rückwand wesentlich mehr Lautsprecher (die dann kleiner sein können) notwendig.
So wie die Subwoofer jetzt stehen, gibt es (nach DSP-Korrektur) linearen Schalldruck bis 20Hz herab. Zwei davon hätten auch gereicht, bei vier gibt es allerdings noch etwas weniger Klirr bei hohen Pegeln (der andererseits wieder egal wäre, weil nicht hörbar).

Jeder Subwoofer beinhaltet ein hochwertiges 18 Zoll Chassis von B&C mit 4 Zoll Schwingspule. Das Gehäusevolumen (geschlossen) beträgt jeweils netto 155 Liter. Der Frequenzbereich aller Subwoofer endet nach oben hin bei 80Hz/48dB. Spielt man sie alleine, ist nicht zu erkennen um welche Musik es sich handelt und so soll es auch sein.

DAS „GEHIRN“ dieser Anlage:
Seit kurzer Zeit (2023 gekauft) verwende ich (nach diversen anderen in der Vergangenheit) einen neuen DSP vom Hersteller miniDSP mit dem Produktnamen „Flex Eight“, der mittels spezieller Software (Dirac Live) eine automatische Lautsprecher-Raumanpassung ermöglicht. Das Schöne daran ist, dass man diese Funktion auch während der Musikwiedergabe per Mausklick ein- und ausschalten kann.
Ich beschreibe diese Funktion hier in dieser Homepage in einem eigenen Artikel.
Klick
Der DSP ist sehr klein (nur ca. zwei Handflächen groß), aber technisch unglaublich komplex. Was mir als Einziges von Haus aus nicht gefallen hat, das waren die unsymmetrischen Cinch-Ausgänge, weil für mich bei allen meinen Anlagen bisher symmetrische Leitungsführung Standard war. Sehr bald hat sich aber herausgestellt, dass ich mir meine Bedenken hätte sparen können, denn nicht nur dass es mehr als genug Pegelreserven gibt, gibt es noch dazu einen Störspannungsabstand, der zuvor noch nie so gut war. Es gibt praktisch kein Rauschen mehr, nur ganz minimal knapp vor den Lautsprechern.

DER 8-KANALIGE ENDVERSTÄRKER
Auch dieser ist neu. Ich habe ihn Anfang 2023 hergestellt.

Hier der Link zum HiFi-Forum und zum Thread über dessen Herstellung

Dieser Verstärker beinhaltet ein großes (NC502MP), ein etwas kleineres (NC252MP) und zwei kleinere Schaltverstärkermodule (NC122MP) von Hypex aus der Modellreihe NCore. Es sind die kompaktesten Module in Stereoausführung mit integriertem Schaltnetzteil.

Die Herstellung dieses achtkanaligen Verstärkers war nicht einfach, denn selbst Schaltverstärker und Schaltnetzteile werden bei einer derartigen Anzahl an Modulen in einem sehr kompakten Gehäuse warm, da reicht die  Gehäuseoberfläche alleine nicht mehr aus. Auch mit außenliegenden Kühlkörpern wäre das nicht gegangen, weil das Gehäuse dann „riesig“ geworden wäre.  Also war ein Lüfter notwendig. Klein, leistungsfähig und möglichst geräuscharm. Kein üblicher und relativ kleiner PC-Lüfter konnte diese Vorgabe erfüllen. Letztlich habe ich dann einen (ziemlich teuren) Lüfter von EBM Papst gefunden, der das gut hinbringt.

Die Lautsprecher-Verkabelung besteht aus billiger Standard Rollenware. Der Einfachheit halber haben alle Kabel 2,5qmm Querschnitt, obwohl für die Mittel- und Hochton Chassis auch wesentlich dünnere Kabel reichen würden. An den Enden gibt es beiderseits Bananenstecker.

Die komplette Anlage ist selbst gebaut. Zugekauft sind die LS-Chassis, die Verstärkermodule, der DSP sowie alles an Kleinmaterial. Für die Lautsprecher habe ich mir im Bauhaus die dazu notwendigen MDF-Holzplatten gekauft und von einem Metallwarenhändler die Aluplatten für den Verstärker.
Die Lackierarbeiten habe ich selbst gemacht.

Im Keller meines Einfamilienhauses stehen sowohl eine Metall-Fräsmaschine als auch Drehbank von Emco. Ich verwende sie auch immer wieder für präzise Holzarbeiten.

In einem eigenen Raum gibt es alles für die Holzbearbeitung. Ich verwende hauptsächlich Maschinen von Festool. Für’s Lackieren  gibt es Kompressor und Spritzpistole.

Hier die Gesamtansicht mit den neuen Open Baffle Sats. Dahinter sieht man noch die alten vier Subwoofer mit den 18 Zöllern. Sie stehen „quer“. Die Leinwand für die Viedeoprojektion ist 3 Meter breit (sieht hier viel kleiner aus als sie ist, weil weiter hinten, im Grundriss weiter oben stimmen die Größenordnungen zueinander)

Das Rack direkt beim Hörplatz. Darin/darauf befinden sich der Mac Mini mit M1 Chip, Tastatur, Maus und Monitor, sowie der miniDSP Flex Eight samt Dirac Live.

Die 8-kanalige Endstufe zwischen den 4 Subwoofern.. Hinten unten der unvermeidliche „Kabelsalat“, aber alles ist sehr ordentlich gemacht, das erkennt man auch an der teilweise sichtbaren Kabelverlegung am Boden, die unter dem Teppich verläuft. Danach geht es einfach nicht besser, Ich könnte die Kabel nur irgendwie abdecken, aber mich stört es so wie es ist, nicht.

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DAS SAT-LAUTSPRECHERPAAR „OPEN BAFFLE“

Die Höhe der Sat-Lautsprecher (samt Gestell) beträgt 114cm und die Breite 33cm. Die Mittel- und der Hochtöner bilden in der Vertikalen ein gemeinsames akustisches Zentrum bei genau einem Meter Höhe.

Im tiefen Grundtonbereich arbeiten pro Lautsprecher 2 Stk. 10 Zoll Tief-/Mitteltöner von B&C mit 3 Zoll Schwingspule (80Hz-400Hz/48dB),

Im höheren Grundtonbereich arbeiteten pro Lautsprecher 2 Stk. 5 Zoll Mitteltöner von B&C mit 1,5 Zoll Schwingspule (400Hz-2kHz/48dB),

Im Mittel-/Hochtonbereich arbeitet je ein großer (10 Zoll) Dipol-AMT von Mundorf (2kHz-20kHz/48dB).

So sieht die PC-Zeichnung dazu aus:

Hier dokumentiere ich in meinem Forum die Herstellung:

Hier die Beschreibung, wie es zu diesen speziellen Lautsprechern kam:
Dass es Lautsprecher gibt, die ohne Gehäuse auskommen (sogenannte „Open Baffle Speaker“), das war mir nicht neu, wir haben sogar schon vor Jahren in meinem HiFi-Forum darüber diskutiert. Und wie sie funktionieren (sollen!) das wusste ich auch. Ich war aber immer der Ansicht, dass so etwas für mich nicht infrage kommt, weil es „physikalischer Murks“ ist. Lautsprecherchassis, die „nur auf einem Brettl montiert sind“ ohne Box dahinter, mit der Folge, dass es dabei mit tiefer werdender Frequenz zwangsläufig immer mehr zu einem akustischen Kurzschluss kommt, so etwas wollte ich für mich einfach nicht haben (und will ich für das ganze Frequenz- bzw. Hörbereich nach wie vor nicht).
Die genauere Erklärung dazu: die beiden Schallanteile, die von den Chassis gleichzeitig nach vorne und gegenphasig (!) nach hinten abgegeben werden, treffen sich seitlich im Bereich der Schallwand und das verhindert die Entstehung von brauchbarem Schalldruck im Tieftonbereich. Die Physik ist da wie immer unbeugsam und das was dabei passiert, ist logisch. Kurzum, im Bassbereich kann so etwas nicht gut funktionieren, auch wenn es immer wieder behauptet wird. Man kann allerdings durch eine besonders breite Schallwand und/oder mit „seitlich abgewinkelten Flügeln“ den Punkt wo es zu einer kompletten Schallauslöschung kommt, tiefer setzen. Aber so, dass „echter Tiefbass“ entsteht, dazu reichen diese Maßnahmen bei noch vernünftiger Größe nicht aus.

Da für mich und meine bevorzugte Musik der Bass eine ganz wichtige Rolle spielt, sind solche Lautsprecher also für mich nichts. Aber! Bei mir ist die Situation eine andere, weil ich in jedem Fall meine sehr leistungsfähigen Subwoofer beibehalte.
Also war die Sache für mich doch wieder interessant. Und ich war neugierig. Dazu noch (zumindest habe ich das vorher geglaubt) müssten Open Baffle Lautsprecher einfach in der Herstellung sein (ein fataler Irrtum, wie sich später herausgestellt hat, weil alles dabei sichtbar bleibt).

Ein Zufall hat dafür gesorgt (ich hatte Lautsprecher, deren rückwärtige Boxen problemlos entfernbar waren), dass ich Open Baffle Lautsprecher ohne großen Aufwand praxisnah simulieren konnte. Und was ich dabei erlebt habe, das hat mich sehr erstaunt. So sehr, dass derartige Lautsprecher zu meinen bestehenden Subwoofern als „Sats“ durchaus plötzlich infrage kamen. Ungeklärt war nur, ob ich es schaffe, welche herzustellen die bis ca. 80Hz ordentlich Schalldruck erzeugen können, bei gleichzeitig vernünftiger Größe und sehr geringen Verzerrungen.

Nach vielen Recherchen, weiteren Versuchen in der Praxis, einschließlich vieler Messungen, Fehlentscheidungen, Fehlplanungen und Fehlherstellungen bin ich aber dann doch schrittweise weitergekommen und ab einem gewissen Zeitpunkt gab es für mich kein Zurück mehr, ich wollte so etwas in meiner Anlage haben, aber bestmöglich gemacht und selbstverständlich wie immer als Selbstbauprojekt.

Alle Schritte zuvor waren sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv und sie haben mich „viel Lehrgeld“ gekostet Aber sie waren notwendig, um jetzt (wie ich glaube) zu wissen, wie man so etwas am besten macht.

Das Schallwand-Simulationsprogramm „The Edge“ hat mir dabei sehr geholfen (es funktioniert leider nur im Zusammenhang mit Windows, ich bin aber „Apple-Fan“, konnte aber noch einen alten Win-PC dafür aktivieren) denn es hat mir immer aufgezeigt, was Sache ist. Theorie und Praxis haben immer 1:1 zusammen gepasst. Und dabei hat sich herausgestellt, dass der Pegelverlust bei relativ schmaler Schallwand bei 80Hz schon sehr groß (zu groß) ist. Viel besser sah die Simulation aus, als ich bei gleicher Schallwandbreite „seitlich abgewinkelte Flügel“ hinzugefügt habe. Die Folge waren 4dB Schalldruckgewinn. Und diese Flügel habe ich dann bei der letzten Konstruktion auch in die Tat umgesetzt. Allerdings konnte ich dann die D‘ Appolito Chassis-Anordnung nicht mehr aufrecht erhalten, die ich bis zu diesem Zeitpunkt „unbedingt“ haben wollte. Es hilft nichts, Lautsprecher bestehen genau genommen nur aus Kompromissen, damit muss man einfach leben bei diesem Hobby. Dieser Kompromiss war für mich zwar schmerzlich, aber es gab dadurch auch einen Vorteil, nämlich den, dass diese Lautsprecher bei  üblicher Chassis-Anordnung dann um Einiges kleiner werden konnten.

Zum Glück konnte ich – ohne dabei einen Kompromiss einzugehen – die bereits dafür gekauften vier Stück 10 Zoll Tieftöner von B&C weiter verwenden. Auch die beiden recht aufwändigen Metallgestelle, die ich bereits vorher hergestellt habe, waren für die neue Konstruktion genau passend. Nur für die seitlichen Flügel musste ich noch ein paar Gewindebohrungen hinzufügen.
Zukaufen musste ich (abgesehen von diversem Kleinmaterial) dann noch vier Stück 5 Zoll Mitteltöner von B&C und zwei Stück Air Motion Transformer vom Hersteller Mundorf, die speziell für Dipol-LS (OB-LS sind auch Dipole) entwickelt wurden. Sie sind rückwärts offen und geben den gleichen Schall nach vorne und nach hinten ab. Diese AMTs sind „ordentliche Trümmer“ (10 Zöller) mit angeblich extrem geringen Klirr, auch wenn sie sehr hohen Schalldruck abgeben. Man findet sie nicht im Produktkatalog, die Techniker von Mundorf haben sie für ein spezielles Projekt entwickelt und nur in geringen Stückzahlen hergestellt. Durch meine Beschreibung was ich vor habe, wurden sie mir empfohlen, weil sie genau dafür passen.

Im Zuge der „Einmessprozedur“ hat sich herausgestellt, dass der Schnittpunkt zwischen den Subwoofern und den OB-Sats bei 100Hz weniger Probleme macht, also habe ich es dabei belassen.

Die neuen Open Baffle Speaker sind meine aktuellen Sats zu den 4 Subwoofern.

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Dazu gibt es wahlweise die bereits ca. 8 Jahre alten geschlossenen Sats (hier noch im Zusammenhang mit den damaligen Subwoofern)

Details dazu:

Im tiefen Grundtonbereich arbeitet je ein JBL 15 Zöller mit 4 Zoll Schwingspule in geschlossenem 70 Liter Gehäuse (80-260Hz/48dB),

Im höheren Grundtonbereich arbeitet je ein JBL 10 Zöller mit 3 Zoll Schwingspule in geschlossenem 20 Liter Gehäuse (260-1kHz/48dB),

Im Mittel-/Hochtonbereich arbeitet je ein großer (8 Zoll) AMT von Mundorf (1kHz-16khz/48dB).

Anmerkung: früher habe ich ab 800Hz aufwärts ein- oder (als noch 5-wegig) zwei Horntreiber von JBL verwendet, teils mit originalen, teils mit selbstgebauten Hörnern. Erst bei der letzten Anlage habe ich mich für AMTs (Air Motion Transformer) entschieden. Die Unterschiede sind Geschmacksache, beides hat Vor- und Nachteile. Die AMTs reagieren etwas „milder“ auf schlechte(re) Aufnahmen, die Hörner sind da etwas „zickiger“ aber so wie sie beispielsweise Blasinstrumente wiedergeben, das schafft kein anderes System.

Obwohl ich beide Sat-Lautsprecherpaare auf erstaunlich gleichen Schalldruckverlauf einstellen konnte (Dirac Live „glättet alles zusätzlich, die Messdaten sind letztendlich praktisch gleich), klingen sie durch die andere Art der Schallabgabe trotzdem (erwartungsgemäß) etwas anders.  Und das ist keine Einbildung. Da mir „klangliche Schwurbelei“ nicht liegt, nur kurz was dabei auffällt: durch die Tatsache, dass die Schallabgabe einmal nur nach vorne und im anderen Fall nach vorne und (fast unverändert, aber phasenverkehrt) auch nach hinten abgegeben wird, gibt es in einem Fall eine sehr direkte Schallabgabe zum Hörplatz hin und im anderen Fall so etwas wie eine „Klangwolke“, die aber zum Glück die Präzision der Musikwiedergabe nicht beeinträchtigt, denn wäre es so, wären die OB-Lautsprecher für mich uninteressant.

Diese „eher luftige Art“ der Musikwiedergabe kenne ich von den großen Magnetostaten und Elektrostaten die ich im Geschäft hatte und die mir immer sehr gut gefallen hat.

Der Ordnung halber muss aber in meinem Fall dazu gesagt werden, dass dieser sogenannte „Dipol-Effekt“ bei mir nicht sehr ausgeprägt zur Geltung kommt, wegen dem sehr stark schallabsorbierenden Raum. Hinter Open Baffle Lautsprechern wären ausnahmsweise reflektierende Wände von Vorteil, aber die gibt es bei mir nicht. In meinem Fall ist es aber zumindest so, dass dort die großen Subwoofer stehen, mit harter und glatter Oberfläche. Also nicht ideal, aber auch nicht ganz schlecht.

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Bild und Tonquelle:

Für die Audio und Video-Wiedergabe, zum Rippen von CDs, zum Einmessen der Lautsprecher und letztlich auch um im Keller alles machen zu können was mit einem PC möglich ist, habe ich als „Mac-Fanboy“ einen Mac-Mini 2020 mit M1 Chip gewählt. Dazu die übliche Peripherie wie Bildschirm, Maus und Tastatur.
Als Betriebsprogramm dient jeweils das aktuelle Mac-OS.

Als Einmess-Software verwende ich seit Neustem Carma von Audionet.

Als Messmikrofon verwende ich jetzt eines mit USB-Anschluss, nämlich das UMIK1 von miniDSP. So etwas ist praktischer als ein Kondensatormikrofon das eine Phantomspeisung benötigt. Nicht einmal ein externes Interface ist dazu notwendig.

Die richtige Einmessung der Lautsprecher bzw. deren Raumanpassung:
Das ist ein ganz entscheidender Punkt, mit dem man – will man es so perfekt wie möglich machen – selbst bei viel Erfahrung ‚zig Stunden verbringen könnte. Jede Umpositionierung des Messmikrofons ändert viel und man fragt sich ständig, welche Position die richtige ist. Von der Logik her wäre es der Hörplatz, bzw. geht es darum, was dort an Schall in Ohrhöhe ankommt. Aber was kommt von den  Lautsprechern und was vom Raum? Ist es überhaupt sinnvoll das strikt getrennt zu sehen, wenn die Lautsprecher ohnehin nie den Raum verlassen?

Dazu kommen durchaus noch persönliche Präferenzen. Vielleicht ist es auch gut, wenn man die Eigenschaften der bevorzugten Musik auch noch ein bisschen mit einbezieht. Ältere Aufnahmen leiden oft an zu wenig Volumen im Bassbereich. Hört man sie bevorzugt, wird man mit neutraler Einstellung nie ganz glücklich werden.
Der empfohlene Schalldruckverlauf ist aber ohnehin einer mit leicht angehobenem Bass…..

Zum Glück ist alles das bei vollaktiven Anlagen die einen DSP beinhalten, leicht abänderbar. Man hat sogar die Möglichkeit, mehrere Einstellungen abzuspeichern und je nach Bedarf abzurufen.

Man sollte dabei aber nicht übertreiben, denn sonst wird das „ein Fass ohne Boden“ und kann dazu führen, dass man sich zu sehr mit der Anlage beschäftigt und dabei das Musikhören vernachlässigt.

Abschließend noch ein paar Messergebnisse
(Kopie aus einen anderen Artikel in dieser HP, dient nur der Komplettierung:

Mein (noch linear eingestellter) Schalldruckverlauf beim Hörplatz (!) mit selbst eingegebenen Filtern, aber ohne dass ich dabei „jedem Zacken hinterher gelaufen bin“, was kaum geht und genau genommen auch gar nicht notwendig ist:

Hier das Gleiche noch einmal, aber einschließlich der „Glättung“ mit  Dirac Live:

Und hier noch einmal, aber mit Eingabe „meiner ideale Hörkurve“ für die Musikwiedergabe:

Der (fast schon unglaublich gute) Klirrverlauf:

Wie schon erwähnt, bringt diese Perfektionierung mit Dirac Live bei mir und meiner Anlage ehrlich gesagt klanglich fast nichts. Nur wenn man ganz genau hinhört, wird die virtuelle Mitte durch die dann kaum noch vorhandenen links/rechts Unterschiede noch etwas ausgeprägter. Das ist aber nur deshalb so, weil bei mir der Schalldruckverlauf durch den Einsatz eines DSPs, den ich sowohl als digitale Frequenzweiche, als auch zur Lautsprecher-Raumanpassung verwende, ein sehr guter ist. Im Normalfall ist das keinesfalls so.
Eine ganz tolle Funktion ist, dass man Dirac Live während der Musikwiedergabe aus- und einschalten kann.
Wozu dann das Ganze? Weil ich ein gnadenloser Perfektionist bin und weil mich Dirac Live interessiert hat.